Die derzeitige Rhetorik sei "besorgniserregend", sagte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Konflikt gehe von der nordkoreanischen Führung aus. Darauf mit "martialischen Bildern" von "Zorn" und "Feuer" zu reagieren treibe ihn aber in eine Eigendynamik, die schwer zurückzuholen sei. "Komplizierte Weltlagen lassen sich eben nicht mit Twitter-Kommentaren oder Urlaubspressegesprächen lösen", kritisierte Brahms mit Blick auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump.
Der leitende Geistliche der Landeskirche in Bremen sagte, die gesamte "waffenstarrende" pazifische Region um Korea sei ein Pulverfass. "Wer hier die rhetorische Lunte legt, handelt unverantwortlich", warnte Brahms. Es sei dringend notwendig, den Konflikt sprachlich und diplomatisch zu deeskalieren.
China, Russland und Europa müssten ihre Stimmen erheben und ihren Einfluss geltend machen, um zu einem politischen Weg zurückzukehren. Im Licht der Erinnerung an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 72 Jahren und dem damit verursachten Leid "ist es die Verpflichtung der Weltgemeinschaft und ihrer Mitgliedsstaaten, alles zu tun, um einen drohenden Konflikt in der Region zu vermeiden", sagte Brahms.