"Ich gebe gerne zu, dass auch wir Geistlichen hin und wieder dazu neigen, von oben herab zu predigen", sagte der Kardinal im "Wort des Bischofs", das am Sonntag im Domradio ausgestrahlt wird. Bei guten Ratschlägen und Belehrungen sei aber wichtig, dass der Ratgeber dem Ratsuchenden auf Augenhöhe begegne und weder arrogant noch überheblich auftrete.
Zugleich erklärte Woelki, das Belehren von Unwissenden sei notwendig und laut der Bibel sogar ein Werk der Barmherzigkeit. "Nur Klugscheißen und eingebildet als Besserwisser daherreden, das ist damit natürlich nicht gemeint." Der Ratgebende müsse den richtigen Ton treffen, zudem müsse ihm das Lehren eine Herzenssache sein, sagte der Kardinal. "Der wahrhaft Weise prahlt nicht selbstverliebt, sondern teilt sein Wissen gerne mit denen, die unwissend sind. Es ist ihm ein Herzensanliegen, andere ein wenig schlauer zu machen."
Kardinal Woelki warnt vor Besserwisserei
Kardinal Woelki warnt vor Besserwisserei
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki warnt vor Besserwisserei und rät bei guten Ratschlägen zu Sensibilität.