Insgesamt gebe es rund 11.500 kirchliche Begräbnisstätten, davon 7.900 evangelische und 3.600 katholische, wie die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur "Aeternitas" am Mittwoch in Königswinter mitteilte. Viele der kirchlichen Träger litten unter Kostendruck, da immer mehr Menschen eine Feuerbestattung oder kleinere, günstigere Gräber auswählten. In Folge davon gäben einige Kirchen die Verwaltung an die Kommunen ab. Im Unterschied zu kirchlichen Trägern seien die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Gräber für verstorbene Einwohner vorzuhalten.
"Aeternitas" hat die Zahl der kirchlichen Friedhöfe in einer Umfrage in allen 27 Bistümern und 20 Landeskirchen ermittelt. Die meisten davon gibt es im Norden und Osten Deutschlands sowie in Bayern, hieß es. So fänden sich im Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland insgesamt 1.846 evangelische Friedhöfe, in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens rund 1.300 und in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz insgesamt 1.126. Hoch sei die Anzahl der evangelischen Ruhestätten auch im Gebiet der Nordkirche mit rund 500 und in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit rund 900. In Bayern hingegen fänden sich mehr als 2.200 katholische sowie etwa 750 evangelische Friedhöfe.
Im Westen und Südwesten Deutschlands dominieren den Angaben zufolge die kommunalen Friedhöfe. So gebe es auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gerade einmal acht kirchliche Friedhöfe, in der Evangelischen Kirche der Pfalz vier und in der Evangelischen Landeskirche in Baden keinen. Hintergrund sei unter anderem die Säkularisierung kirchlichen Eigentums zu Anfang des 19. Jahrhunderts in den einstmals französisch besetzten Gebieten.