Zwei Drittel der Muslime seien "sehr besorgt über Extremismus im Namen des Islams", heißt es in einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung des Instituts "Pew Research Center". US-Amerikaner gaben dagegen insgesamt lediglich zu 49 Prozent an, sie seien "sehr besorgt". 76 Prozent der US-Muslime betonten, das Töten von Zivilisten aus politischen und religiösen Gründen sei niemals gerechtfertigt. In der Gesamtbevölkerung vertraten 59 Prozent diese Auffassung.
Zahlreiche US-Muslime gaben zudem an, sie fühlten sich nicht in die Gesellschaft integriert. 62 Prozent der befragten Muslime sagten, US-Amerikaner betrachteten den Islam "nicht als Teil der Mainstream-Gesellschaft". Drei Viertel erklärten, es gebe "viel Diskriminierung von Muslimen". Die Hälfte der Muslime sagte, es sei für sie in den USA im Laufe der vergangenen Jahre schwerer geworden.
Dennoch haben viele US-Muslime offenbar ein positives Bild von ihrem Land. 92 Prozent gaben an, sie seien stolz, Amerikaner zu sein. Auf ihren Glauben sind demnach 97 Prozent stolz. Das "Pew Research Center" hatte für die Erhebung 1.001 US-amerikanische Muslime befragt. Ähnliche Untersuchungen führten die Meinungsforscher 2007 und 2011 durch. 2017 beklagten mehr Befragte Diskriminierung als bei den beiden Untersuchungen davor.
Muslime stellten einen "relativ kleinen, doch schnell wachsenden Anteil" der US-Bevölkerung, hält das "Pew Research Center" fest. Nach Schätzung des Instituts machen Muslime mit 3,35 Millionen etwa ein Prozent der Bevölkerung aus. Heute lebe eine Million mehr Muslime in den USA als 2007. 58 Prozent der erwachsenen US-Muslime seien eingewandert aus mehr als 75 Ländern. 82 Prozent der in den USA lebenden erwachsenen Muslime seien amerikanische Staatsbürger.
55 Prozent der US-Muslime identifizierten sich als Sunniten und 16 Prozent mit der Glaubensrichtung der Schiiten. Politisch tendierten muslimische US-Amerikaner mehrheitlich zur Demokratischen Partei (66 Prozent). Nur acht Prozent sagten, sie hätten den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gewählt.