Die Johannisrede des Ratsvorsitzenden war in diesem Jahr überschrieben mit dem Titel "‘Glaube, Hoffnung, Liebe‘ - Kraftquellen für die Gesellschaft". In ihr beschrieb Bedford-Strohm, dass sich in diesem Jahr, in dem hunderttausende Menschen ein fröhliches, friedliches Reformationsjubiläum feierten, immer wieder auch Bilder von Anschlägen auf unschuldige Menschen, von Gewalt und Verfolgung in den Vordergrund schieben würden. "Die Reformatoren haben die Welt neu entdeckt als einen Ort, an dem Gott am Werke ist", erinnerte Bedford-Strohm. Deshalb könnten Christinnen und Christen 500 Jahre nach der Reformation den Bildern des Schreckens Bilder der Hoffnung, des Friedens und der Versöhnung entgegensetzen. "Wo Gott am Werke ist, da ist Hoffnung“, sagte der Ratsvorsitzende. "Heute ist dieses Hoffen an vielen Orten der Welt ein Hoffen gegen den Augenschein."
Hoffnung werde überall dort relevant, wo Rückschläge zu verzeichnen seien. "Für den weltweiten Klimaschutz ist die Ankündigung der US-Administration, das Paris-Abkommen zu kündigen, ein solcher Rückschlag", sagte der Ratsvorsitzende. Er hoffe jedoch, dass daraus "ein umso entschiedeneres Handeln der weltweiten Staatengemeinschaft" erwachse. "Es kommt in diesen Tagen vor dem Hamburger G20-Gipfel darauf an, alles daran zu setzen, um den Klimaschutz oben auf der Agenda der internationalen Staatengemeinschaft zu halten", betonte Bedford-Strohm.
Der Einladung des Bevollmächtigten des Rates der EKD zum Jahresempfang am Berliner Gendarmenmarkt waren zahlreiche Gäste aus Politik, Kirchen, Kultur und Wirtschaft gefolgt, unter ihnen Bundestagspräsident Norbert Lammert, die Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann und Katrin Göring-Eckardt sowie die Bundesminister Thomas de Maizière, Wolfgang Schäuble, Andrea Nahles, Barbara Hendricks und Hermann Gröhe.