Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erhofft sich vom 500. Reformationsjubiläum einen Schub für die Ökumene. Die EKD habe eine bewusste Entscheidung getroffen: "Wir wollen dieses Jubiläum nicht in Abgrenzung zu den anderen Konfessionen feiern", sagte der bayerische Landesbischof am Freitagabend im NDR Fernsehen. Vielmehr solle es 2017 darum gehen, die Liebe Jesu auch gemeinsam mit anderen Konfessionen neu zu entdecken.
Bedford-Strohm warb in der "NDR Talkshow" zudem dafür, alte kirchliche Worte immer wieder neu zu übersetzen. Als Beispiel nannte er den Begriff der Buße. Buße bedeute, in Selbstdistanz zu gehen und sowohl sich selbst als auch anderen vergeben zu können. "Wenn wir das Wort Buße hören, dann denken wir erstmal, das macht den Menschen klein", sagte der Theologe, der seit 2014 Ratsvorsitzender der EKD ist. "In Wirklichkeit ist es genau des Gegenteil", unterstrich er. Auch der Begriff der Sünde werde häufig falsch verstanden und vor allem auf Sexualität projiziert.
Reformationsjubiläum: Bedford-Strohm erhofft sich Schub für Ökumene
Reformationsjubiläum: Bedford-Strohm erhofft sich Schub für Ökumene
Am Freitagabend äußerte sich Bedford-Strohm im Rahmen der am Samstag zu Ende gegangenen ARD-Themenwoche "Woran glaubst du?" unter anderem zum Reformationsjubiläum in ökumenischer Perspektive und zu kirchlichen Begrifflichkeiten wie "Buße" und "Sünde".
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