Barock-Orgel in Hamburger Kirche nach Sanierung eingeweiht
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat am Sonntag ein aufwendig saniertes Instrument des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger aus der Barockzeit eingeweiht.
Die 1688 fertiggestellte Orgel in der St. Pankratius-Kirche in Hamburg-Neuenfelde war zwei Jahre lang mit einem Kostenaufwand von einer Million Euro renoviert worden.
Etwa die Hälfte der 1.700 Pfeifen stammt noch aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurden überarbeitet, konserviert und wieder eingebaut. Die anderen Orgelpfeifen wurden nach historischem Vorbild neu gefertigt. Ziel der Sanierung war, dass die Orgel so klingen soll wie zu Zeiten ihres Erbauers.
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Bischöfin Fehrs sagte in ihrer Predigt, der Ort Neuenfelde habe in dem damals schon berühmten Orgelbauer Schnitger (1648-1719) "buchstäblich neue Liebe" geweckt. Dort habe er seine spätere Frau kennengelernt. "Und so war 1684 zwar die Orgel noch nicht fertig, aber das Glück perfekt. Er heiratete die Bauerntochter, bekam mit ihr sechs Kinder und wohnte später mit seiner Familie auf dem Neuenfelder Hof." Schnitger, der insgesamt mehr als 100 Instrumente baute, wurde nach seinem Tod auf dem Neuenfelder Friedhof beigesetzt.
Vor Beginn der Orgel-Sanierung wurde festgestellt, dass der Zustand des Instruments schlechter war als erwartet. Mehrere Orgelbauer hätten an dem Instrument gearbeitet und dabei auch Schäden angerichtet, sagte Kirchenkantor Hilger Kespohl. Unter den Arp-Schnitger-Orgeln nimmt die Neuenfelder eine besondere Stellung ein. Mit ihren 34 Registern ist sie die größte unter seinen zahlreichen zwei-manualigen Orgeln. Musikexperten schätzen vor allem ihren Klang.