Der Magdeburger Dom sei ein wichtiger Ort der Reformation und bis heute ein wichtiger evangelischer Ort, sagte der Generaldirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Christian Philipsen. Zwar habe der Reformator Martin Luther (1483-1546) nie im Magdeburger Dom gepredigt, er sei jedoch als Junge mit 13 Jahren in die Stadt gekommen und habe dort vermutlich die Domschule besucht, die sich an der Südseite des Domes befunden haben soll, sagte Historiker Jan Scheunemann.
Während seiner Schulzeit müsse Luther im damals noch im Bau befindlichen gotischen Dom gebetet, gesungen und an Gottesdiensten mitgewirkt haben, sagte Scheunemann. Die Vermittlung christlicher Glaubensinhalte sei "elementarer Bestandteil der mittelalterlichen Schulausbildung" gewesen.
"Luther war hier" ist ein Kooperationsprojekt des Landesdenkmalamtes und der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt. Die Luther-Orte werden mit Plaketten gekennzeichnet, die einen QR-Code tragen. Darüber lässt sich eine Internetseite öffnen, die Informationen zum jeweiligen Bauwerk und Ereignis bereithält.
Im Fokus des 2015 gestarteten Projektes stehen neben den großen und bekannten Lutherstätten auch kleinere Orte. Dabei handelt es sich etwa um Häuser, in denen Luther bei seinen Reisen übernachtete, aber auch um Steine und Bäume, um die sich Luther-Legenden ranken.