Dresdner Sinfoniker spielen Anti-Mauer-Konzert in Mexiko
Die Dresdner Sinfoniker haben am Samstag (Ortszeit) ein Anti-Mauer-Konzert an der mexikanischen Grenze zu den USA gespielt. Die Aktion stand unter dem Motto "Tear down this wall" (Reißt diese Mauer ein). Intendant Markus Rindt nannte es eine große Ehre, dass so viele Menschen zu diesem Konzert gekommen waren. Dies hätte er noch vor ein paar Wochen nicht für möglich gehalten.
Zunächst war das Konzert zu beiden Seiten der Grenze geplant. US-amerikanische Behörden hatten den Auftritt jedoch mit Verweis auf Sicherheitsbedenken und den Vogelschutz untersagt. Die Absage der US-Behörden habe der Aktion keinen Abbruch getan, hatte Rindt im Vorfeld gesagt. Sie habe vielmehr sogar noch mehr Aufmerksamkeit für die Aktion gebracht.
An dem kleinen Festival beteiligten sich Künstler aus verschiedenen Ländern, unter unter anderem auch aus Mexiko, Guatemala und Schweden. Gespielt wurde Musik verschiedener Genres, darunter neben Klassik auch Rockmusik und Jazz. Außerdem gab es eine Uraufführung der Dresdner Sinfoniker. Dabei wurde die metallische Mauer am Grenzzaun zum Klingen gebracht.
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Die Sinfoniker hatten dazu aufgerufen, weltweit ideenreich und friedlich gegen Mauern zu protestieren, vor allem entlang der fast 3.200 Kilometer langen Grenze zwischen den USA und Mexiko. Aktionen sollten unter dem Hashtag #teardownthiswall getwittert werden. Zur Finanzierung des Konzerts über das Crowdfunding-Portal Kickstarter hatten 379 Unterstützer mehr als 16.000 Euro gespendet.
Die Dresdner Sinfoniker, ein Orchester für zeitgenössische Musik, verknüpfen ihre Programme seit Jahren mit gesellschaftspolitischen Anliegen. Für Aufsehen sorgten sie etwa 2016 mit dem deutsch-türkisch-armenischen Konzertprojekt "Aghet", das an den Genozid an den Armeniern erinnerte. Damals hatte das Auswärtige Amt eine in Istanbul geplante Aufführung kurzfristig abgesagt.
Weitere Informationen im Netz: http://dresdner-sinfoniker.de/teardownthiswall