Unter dem Motto "trust and try" werden sich die rund 900 Konfirmanden bis Pfingstsonntag in einer Zeltstadt am nördlichen Stadtrand von Wittenberg mit "Vertrauen und Mut" als "theologische Herzstücke der Reformation", beschäftigen, wie der Verein Reformation 2017 am Mittwoch in der Lutherstadt ankündigte. Auf dem Programm stehen unter anderem täglich bis zu 50 Workshops sowie Ausflüge in die Altstadt und zur Weltausstellung Reformation.
In der Themenwoche im Rahmen der Weltausstellung Reformation sollen die bunte europäische Vielfalt beleuchtet und verschiedene Verhältnisse von Religion und Politik präsentiert werden, hieß es. Den Auftakt machte am Mittwoch eine Podiumsdiskussion "Die Reformation als Weltbürgerin. Die europäischen Feierlichkeiten von Wittenberg über Sibiu/Hermannstadt nach Lund" unter anderem mit Hans Kasch vom Lutherischen Weltbund (LWB) und dem Regionalbischof von Halle-Wittenberg, Johann Schneider.
An den insgesamt elf KonfiCamps und drei JugendCamps bis Mitte September beteiligen sich 18 Landeskirchen. Auf dem Areal stehen insgesamt 160 Zelte, darunter vier große Zeltkirchen mit Platz für bis zu 350 Personen sowie 132 Übernachtungszelte für zwölf bis 14 Personen. Erwartet werden insgesamt bis zu 12.000 Konfirmanden.
Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.