"Die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland greift für die Entwicklung der EU zu kurz, weil es wichtige Partner in der östlichen Region der EU abhängt", schrieb die frühere FDP-Bundesministerin in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Rundschau" (Montag). Zwar wäre ein spürbares Wiedererstarken der deutsch-französischen Initiativkraft ein "wichtiges Signal". Doch es brauche darüber hinaus mehr: "Mein Traum ist es, Europa an einen Tisch zu holen", erklärte die EKD-Präses kurz vor dem Antrittsbesuch von Frankreichs neuem Präsidenten Emmanuel Macron bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag. Dabei sollten Deutschland, Frankreich und Polen "mit den ihnen jeweils nahestehenden Staaten" sowie den Spitzen der EU-Institutionen eine "gemeinsame Erzählung" für Europas Zukunft suchen.
Schwaetzer, die unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Bundesbauministerin und Staatsministerin im Auswärtigen Amt gewesen war, verlangte zudem ein moderneres Verständnis von Führung in Europa. "Führung ist nicht, wenn einer vorangeht und alle anderen folgen sollen oder müssen. Führung ist das Initiieren und Moderieren von transparenten Prozessen, an denen alle auf Augenhöhe beteiligt werden." Die EU müsse daneben sozialer werden und benötige geregelte Einwanderung, urteilte Schwaetzer in dem Zeitungsbeitrag.