Die menschlichen Eingriffe in das Erdsystem bedrohten alles Leben auf der Erde und den Fortbestand der menschlichen Zivilisation, warnte Brigitte Bertelmann von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: "Es darf nicht nur um Wachstum und Konsum gehen." Wege zur Umkehr müssten auch Thema im diesjährigen Bundestagswahlkampf sein, forderte Bertelmann.
Kirchen und Theologie müssten neue Wege suchen, wie sie sich wirkungsvoller als bisher an der notwendigen sozialökologischen Transformation beteiligen können, betonte Georg Stoll vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor. Die Kirchen hätten zwar Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung schon vor Jahrzehnten zum dringlichen Thema gemacht, sagte Christine Gühne vom evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt". "Aber das reicht noch nicht aus", betonte Gühne.
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, begrüßte den ökumenischen Charakter des Aufbruchs. "Als Kirchen müssen wir eine starke Stimme in der Öffentlichkeit für eine ökologische Transformation sein. Das können wir heute nur noch ökumenisch sein. Und wir müssen noch besser werden, wenn es darum geht, selbst damit voranzugehen", sagte der bayerische Landesbischof.
Erarbeitet wurde das Impulspapier auf einer Tagungsreihe der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in der Lutherstadt Wittenberg zum Thema "Ökumenischer Prozess: Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten". Schirmherr ist der frühere Bundesumweltminister und ehemalige Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer (CDU).