Das Interesse im In- und Ausland sei "überwältigend", schreibt Grütters in dem neu erschienenen Dossier des Deutschen Kulturrats "Die fantastischen Vier". Der Kulturrat legte damit sein zweites Dossier zur Reformationsgeschichte und ihren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Folgen vor.
Die Homepage "www.luther2017.de" verzeichne deutschlandweit mehr als 1.600 Veranstaltungen, so Grütters, darunter Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte und Symposien. Touristen aus aller Welt seien auf den Spuren Martin Luthers unterwegs, in Mitteldeutschland könnten Besucher nur noch mit Mühe ein freies Hotelzimmer finden.
Eine hohe Nachfrage nach Führungen und Onlinetickets sei auch bei den drei großen nationalen Sonderausstellungen zu bemerken. Die Schau "Der Luther-Effekt" im Berliner Gropius-Bau ist bereits eröffnet ist, ab Mai werden zudem die Ausstellungen "Luther und die Deutschen" in Eisenach (Wartburg) und "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" in Wittenberg zu sehen sein.
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, verweist angesichts der Konzentration auf die Person Luther im Gedenkjahr darauf, dass die Reformationsbewegung von vielen getragen wurde. Das Jubiläum sei daher auch "viel mehr als die Verlebendigung von Luther und Wittenberg", schriebt Schwaetzer. Das Dossier befasst sich unter anderem mit Philipp Melanchthon, dem Luther-Freund und Bildungsreformer, sowie mit den Reformatoren Johannes Calvin, Huldrych Zwingli und Thomas Müntzer.