"Unsere koptische Kirche in Ägypten wurde zur 'Kirche der Märtyrer' und ist unter diesem Namen in der ganzen Welt bekannt. Wir singen sogar 'wie schön ist die Mutter der Märtyrer' - und meinen damit die Kirche", sagte er in einer am Sonntag im Internet verbreiteten Videobotschaft. Die "Märtyrer vom Palmsonntag", fügte er hinzu, "haben mit ihrem Blut ein neues Kapitel in der Geschichte der Kirche geschrieben".
Der Koptenpapst erinnerte an den Leidensweg Christi und betonte: "Es gibt keine Herrlichkeit ohne Schmerz, keine Krone des Lebens ohne Dornenkrone. Die Dornenkrone gab uns die Krone des Lebens. Es gibt keine Auferstehung ohne das Kreuz." Er schloss seine Botschaft mit den Worten: "Unser Herz ist voller Schmerz wegen der Trennung von unseren Geliebten, den Märtyrern. Aber wir werden immer daran denken, dass sie eingeschlafen sind in der Hoffnung auf Auferstehung, der Auferstehung Christi."
Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen haben die Kopten am Sonntag mit den Osterfeierlichkeiten begonnen. Die Kirchen wurden nach Angaben der staatlichen Zeitung "Al-Ahram" auf Sprengkörper durchsucht, eine Auto- und Motorrad-freie Zone wurde im Umkreis von 400 Metern eingerichtet.
Am Palmsonntag hatten zwei Selbstmordattentäter in einer Kirche in der Nildelta-Stadt Tanta und vor einer der wichtigsten koptischen Kathedralen in Alexandria ihre Bomben gezündet. Die Attacken auf Christen sind die mit den meisten Toten in der jüngsten Geschichte Ägyptens. Die Zahl der Toten wurde zuletzt auf 46 beziffert, es gab mehr als hundert Verletzte. Zu den Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).