Insgesamt seien in der vergangenen sieben Jahren knapp 68.000 religiöse Organisationen ins Leben gerufen worden, meldete die Zeitung unter Berufung auf Behördenangaben. Meist handelt es sich um evangelikale Kirchen, die insbesondere in ärmeren Viertel entstehen und vor allem der katholischen Kirche die Gläubigen streitig macht.
Ein Grund des Booms, von dem auch zahlreiche Sekten und andere fragwürdige Gruppen profitieren, ist eine umfassende Steuerbefreiung für religiöse Einrichtungen. Viele davon finanzieren sich ausschließlich von Spenden und Zuwendungen der Mitglieder. Große wie kleine evangelikale Kirchen, bei denen die Abtretung eines Zehntels des Familieneinkommen traditionell üblich ist, sind für die Pfarrer und die Kirchenleitung oft ein einträgliches Geschäft. Ein Fünftel der Neuregistrierungen sind dem Zeitungsbericht zufolge Filialen bereits an anderen Orten existierender Kirchen.