"Wir sollen Botschafter der Versöhnung sein für diese Welt", sagte der bayerische Landesbischof am Freitag beim evangelischen Gemeindekongress "Dynamissio" in Berlin. Das bedeute, die Angst zu überwinden und mit Kraft, Liebe und Besonnenheit zu reagieren.
Bei "Dynamissio - der missionarische Gemeindekongress 2017" treffen sich noch bis Samstag haupt- und ehrenamtlich aktive Christen aus den evangelischen Landes- und Freikirchen, Werken und Verbänden zu Vorträgen, Diskussionen und Seminaren. Getragen wird die dreitägige Veranstaltung von der "Koalition für Evangelisation", einem Bündnis von Christen, in dem unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste und die Evangelische Allianz in Deutschland zusammenwirken.
"Wir sind erschrocken und verunsichert über viele Entwicklungen in der Welt", sagte Bedford-Strohm. Dabei verwies er unter anderem auf die Gewalt im Nahen Osten, auf den islamistischen Terror sowie - offenbar mit Blick auf den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan - auf "Staatspräsidenten, die anderen Staaten und Politikern Nazi-Vorwürfe entgegenbringen und dadurch Irritationen und Befremden auslösen". Der türkische Staatspräsident hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unter anderem "Nazi-Methoden" vorgeworfen.
Der Kongress im Berliner Velodrom zog deutlich weniger Besucher an als erwartet, wie die Veranstalter mitteilten. Demnach wurde ursprünglich mit 5.000 Gästen gerechnet, letztendlich meldeten sich aber nur 2.250 Dauerteilnehmer an. Das habe sich allerdings schon im Laufe der Vorbereitungen herausgestellt, hieß es. Das Budget für die Veranstaltung sei deshalb von 1,2 Millionen Euro auf etwa 600.000 bis 700.000 Euro reduziert worden. Ein Großteil der Kosten habe mit 500.000 Euro die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) übernommen.
Oberkirchenrat Erhard Berneburg, Vorstandsvorsitzender von "Dynamissio", sagte, warum weniger Besucher gekommen seien, müsse man nun auswerten. "Wir nehmen natürlich wahr, dass zum Reformationsjubiläum enorm viel stattfindet. Nicht nur auf dem Kirchentag, sondern auch auf Kreisebene und in den einzelnen Gemeinden", ergänzte der Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste.