Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg statt und steht in diesem Jahr im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums. Zur Eröffnung sind drei Gottesdienste im Zentrum der Bundeshauptstadt geplant: am Brandenburger Tor, auf dem Gendarmenmarkt und auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. Thematisch steht das Christentreffen auch im Zeichen der Fluchtbewegung. Am Freitag des Kirchentags sollen um 12 Uhr alle Veranstaltungen für eine Schweigeminute zum Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen unterbrochen werden.
Auch die Polarisierung in der Gesellschaft wird die Kirchentagsteilnehmer beschäftigen. Dem Programm zufolge wird Regierungschefin Merkel mit dem Theologen Torsten Meireis und Humboldt-Forum-Gründungsintendant Neil MacGregor über den Zusammenhalt in der Gesellschaft diskutieren.
Steinmeier soll mit der Direktorin des Einstein Forums, Susan Neiman, über verantwortliches Handeln in der Gegenwart ins Gespräch kommen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wird mit dem Kairoer Scheich Ahmad Mohammad al-Tayyep, einem der mächtigsten sunnitischen Geistlichen, auf einem Podium sitzen.
Parallel zu den zentralen Veranstaltungen in Berlin werden anlässlich des Reformationsjubiläums in Mitteldeutschland sechs regionale "Kirchentage auf dem Weg" gefeiert. Zusammen führen sie zum Festwochenende nach Wittenberg. Zum Festgottesdienst auf den Elbwiesen im Süden der Lutherstadt Wittenberg werden für den 28. Mai Hunderttausende Menschen erwartet.
Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.