Die kleinen lutherischen Kirchen in der Region engagierten sich für das Anliegen Martin Luthers, Schulen für alle zu gründen und die Bibel in die Volkssprache zu übersetzen. Mittlerweile sei die Bibel in 11 der 24 Maya-Sprachen übersetzt.
Käßmann hielt auf ihrer Reise Vorträge und Gottesdienste in lutherischen Gemeinden und warb in Botschaften und kulturellen Einrichtungen für das 500. Reformationsjubiläum. Das Jubiläum führe zu neuen ökumenischen Netzwerken, stellte die Theologin fest. In Guatemala etwa sei der Nationale Kirchenrat am Gedenken interessiert. Geplant seien unter anderem ein öffentlicher Festakt in Anwesenheit des Präsidenten und die Errichtung eines Reformationsdenkmals auf dem Platz "Berlin" in der Hauptstadt Guatemala City.
Während ihrer Reise konnte sich Käßmann auch über akademische Ehren freuen: Die Theologische Hochschule Mexico verlieh der Theologin die Ehrendoktorwürde.
Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.