"Populismus, Fanatismus, Fundamentalismus, Bequemlichkeit und politische Abstinenz" gefährdeten auch in Deutschland die Demokratie, sagte Bundestagspräsident Lammert am Sonntagabend in seiner Kanzelrede in der Duisburger Salvatorkirche. Gleichgültigkeit und Abwarten seien leider weit verbreitet, sagte er mit Blick auf die Gefahren einer geringen Wahlbeteiligung
Dabei seien niemals in der Geschichte die Möglichkeiten der Problemlösungen besser gewesen als heute. "Wenn wir bestehende Probleme nicht lösen, dann nicht, weil sie zu groß wären, sondern weil wir es nicht wollen", sagte der Bundestagspräsident, der bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut antritt. "Ja, die Demokratie ist gefährdet. Sie steht und fällt mit dem Engagement ihrer Bürger."
Das Kernproblem sei, dass immer mehr Menschen das Gefühl hätten, die Sicherheit gehe verloren. "Die Vermutung einer wachsenden Bedrohung hat Gründe", sagte der CDU-Politiker. Er verwies auf den Zerfall ganzer Staaten wie Syrien oder Libyen, Flüchtlingsmigration, den weltweiten Terrorismus und die Gräueltaten des "Islamischen Staates". "Nichts davon ist allerdings als ein Naturereignis über uns gekommen", sagte Lammert. Alles habe menschliche Ursachen.