Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei Bundesregierung und Bundestag, Martin Dutzmann, rief dazu auf, an den künftigen Bundespräsidenten keine überhöhten Erwartungen zu stellen. "Auch ein Staatsoberhaupt ist und bleibt ein Mensch mit Stärken und Schwächen, mit Gaben und Fehlern, mit guten und mit schlechten Tagen", sagte Dutzmann in seiner Predigt. Er wünsche dem künftigen Bundespräsidenten den Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit. Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, sagte, er wünsche sich, dass von der Bundesversammlung ein Signal für Gemeinsinn und inneren Zusammenhalt ausginge.
Nach der Andacht waren nochmals Fraktionssitzungen geplant. Die Wahl des Bundespräsidenten sollte um 12 Uhr beginnen. Gewählt wird das Staatsoberhaupt von den 1.260 Mitgliedern der Bundesversammlung, die sich aus den 630 Bundestagsabgeordneten und ebenso vielen Wahlleuten aus den Ländern zusammensetzt. Als aussichtsreichster Kandidat für die Wahl gilt der ehemalige Außenminister Steinmeier. Er wird von der großen Koalition unterstützt.