Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Hannover die Wahl der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar. Das auch als Herderkirche bekannte Gotteshaus war erst im Dezember nach sechsjährigen Bau- und Restaurierungsarbeiten wiedereingeweiht worden.
In der um 1500 gebauten Kirche hatte Reformator Martin Luther (1483-1546) mehrmals von der Kanzel gepredigt. Rund 250 Jahre später wirkte dort der Philosoph und evangelische Theologe Johann Gottfried Herder (1744-1803) als Generalsuperintendent. Ein Denkmal Herders steht vor der Kirche, die ihm ihren inoffiziellen Namen verdankt.
In der Herderkirche befindet sich zudem der weltberühmte Cranach-Alter. Das dreiflügelige Altarbild war 1552 von Lucas Cranach dem Jüngeren gemalt worden. Die Herderkirche, die auch zum Unesco-Weltkulturerbe im Ensemble des klassischen Weimar gehört, wurde in einer öffentlichen Abstimmung von knapp 1.100 Menschen zur "Kirche des Jahres 2016" gewählt.
Zweiter Sieger wurde die romanische Dorfkirche St. Nikolai in Schwanefeld (Sachsen-Anhalt), gefolgt von der mehr als 700 Jahre alten Backsteindorfkirche im mecklenburgischen Rethwisch bei Rostock. Insgesamt hatten sich gut 5.000 Menschen an der Abstimmung beteiligt, das waren etwa 1.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Auszeichnungen sollen am 9. Juni in Görlitz (Sachsen) übergeben werden.
Die KiBa ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie weit über 1.200 Förderzusagen für Sanierungen in Höhe von insgesamt 28,8 Millionen Euro geben können.