Die evangelischen Landeskirchen in Baden (EKIBA) und der Pfalz sowie die französische evangelische Kirche im Elsass (UEPAL) rufen dazu auf, im Wahljahr 2017 auf Dialog und gegenseitigen Respekt zu setzen. "Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, alle Parteien und Gruppen, die Gesellschaft im Wahlkampf nicht zu spalten, sondern sachlich und fair miteinander umzugehen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die heute (9.1.) offiziell von den drei Kirchenoberen der Landeskirchen in Kehl vorgestellt wird.
Darin bitten die drei evangelischen Kirchen darum, dass die Menschen "die demokratische Freiheit in unseren Ländern" nutzen sollen, indem sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und wählen gehen.
Drei "Grundelemente" des Glaubens seien für die politische Auseinandersetzung besonders wichtig, führt die Erklärung aus. Dass erstens jeder Mensch als Ebenbild Gottes eine unverlierbare Würde besitze, dass zweitens Jesus Christus sich an die Seite der Schwachen, Armen und Fremden stelle und dass drittens jeder Mensch ein Geschöpf Gottes sei.
"Wir wehren uns gegen alle Versuche, um politischer Macht willen, Vorurteile und Hass gegen einzelne Menschen oder Gruppen zu säen"
Die pfälzische, badische und elsässische Kirche wollen mit der gemeinsamen Erklärung auch der Reformationsgeschichte ihrer Regionen gedenken, die vor 500 Jahren am Oberrhein ihren Anfang nahm. Die gemeinsame Erklärung soll am 9. Januar 2017 ab cirka zwölf Uhr öffentlich auf der Passarelle, der Fußgängerbrücke zwischen Kehl und Straßburg verlesen werden.
Am 23. April 2017 ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich, im September wird der deutsche Bundestag gewählt.
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