Rund 34.000 Menschen seien aus den zerstörten Stadtvierteln gebracht worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit. Darunter seien 4.000 Rebellen gewesen.
Mit dem Abschluss der Evakuierung wurde am Donnerstagabend oder Freitag gerechnet. Zuletzt warteten den Angaben zufolge aber noch Tausende Menschen darauf, die Ruinenstadt zu verlassen. Schneefall behinderte die Abfahrt der Busse. Am Mittwochabend war das letzte Krankenhaus in Ost-Aleppo evakuiert worden, wie das Rote Kreuz mitteilte. Immer wieder kam die Evakuierung zum Stocken. Der Osten Aleppos war vor wenigen Tagen von Regierungstruppen eingenommen worden.
Die UN-Vollversammlung hat die Errichtung einer Dokumentationsstelle für Kriegsverbrechen in Syrien beschlossen. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem ähnliche Pläne im UN-Sicherheitsrat am Veto Russlands gescheitert waren. Die Dokumentationsstelle soll auch Beweise für mögliche Strafprozesse sammeln. In der UN-Vollversammlung stimmten am Mittwoch (Ortszeit) in New York 105 Länder dafür, 15 Staaten votierten mit Nein und 52 enthielten sich.
Die Experten der Dokumentationsstelle sollen eng mit der bereits bestehenden Internationalen Untersuchungskommission für Syrien des UN-Menschenrechtsrates zusammenarbeiten. Nach deren Ermittlungen haben alle Konfliktparteien in dem 2011 begonnenen Konflikt schwere Verbrechen verübt. Die meisten Taten werden Einheiten des Machthabers Baschar al-Assad zur Last gelegt.
Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Mittleren Osten, Joachim Rücker, wirft dem UN-Sicherheitsrat vor, dass er in Syrien versagt habe. Der Sicherheitsrat sei dafür zuständig eine Lösung zu finden, aber Mächte innerhalb des Rates verhinderten eine Lösung, sagte Rücker am Donnerstag im SWR.
In Syrien kämpfen das Assad-Regime, Rebellen und Terrorgruppen um die Macht. Russland und der Iran unterstützen Assad, während die USA gemäßigte Rebellen mit Waffen versorgt hat. Mehr als 400.000 Menschen starben, Millionen sind auf der Flucht.