Die Schlacht um die strategische Schlüsselposition sei beendet, erklärte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Witali Tschurkin, am Dienstag (Ortszeit) in New York.
Laut UN-Diplomaten könnte Machthaber Baschar al-Assad, der mit Russland verbündet ist, somit einen entscheidenden Sieg in dem 2011 begonnenen Syrien-Konflikt errungen haben. Russlands Botschafter Tschurkin erklärte, dass die restlichen Rebellen aus dem umkämpften Gebiet abziehen könnten. Die Abkommen zur humanitären Versorgung der Zivilisten sollten nun umgesetzt werden, sagte Tschurkin. Medienberichten zufolge verzögerte sich jedoch der Abzug der bewaffneten Oppositionellen aus Ost-Aleppo.
Die UN beklagten die katastrophale humanitäre Lage in dem Gebiet. Seit Anfang Juli konnten Hilfsorganisationen keine Lebensmittel und Medikamente mehr zu den Menschen in dem Territorium liefern, das von Assad-Truppen abgeriegelt und beschossen wurde. Syrische und russische Militärjets bombardierten Ost-Aleppo. Nach UN-Angaben gerieten zuletzt Tausende Zivilisten zwischen die Frontlinien von Assad-Truppen und Rebellen.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warf der Staatengemeinschaft vor, die Menschen in Ost-Aleppo im Stich gelassen zu haben. Trotz wiederholter Warnungen hätte der UN-Sicherheitsrat nichts unternommen, um das Blutvergießen in Aleppo zu stoppen, sagt Ban während einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums. UN-Organisationen und das Rote Kreuz beklagten grausame Gefechte und Massaker an Zivilisten in Ost-Aleppo. Die Vetomacht Russland hatte im Sicherheitsrat alle Bemühungen um eine Feuerpause für Ost-Aleppo blockiert.
In Syriens Bürgerkrieg kämpfen das Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Rund 400.000 Menschen kamen seit Beginn der Kämpfe 2011 ums Leben. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.