Die Unternehmen verkauften im Jahr 2015 Rüstungsgüter und militärische Dienstleistungen für 370,7 Milliarden US-Dollar (350 Milliarden Euro), wie das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mitteilte. Das waren 0,6 Prozent weniger als 2014. Dabei verkauften vor allem US-amerikanische Unternehmen weniger Waffen. In Westeuropa hingegen gingen die Geschäfte nach Sipri-Angaben glänzend.
Da sich die globalen Waffenverkäufe nur leicht abgeschwächt haben, könne von einem Abrüstungstrend keine Rede sein, betonten die Friedensforscher. US-amerikanische Unternehmen verzeichneten den Zahlen zufolge 2015 knapp zwei Drittel (209,7 Milliarden US-Dollar) der Rüstungsgeschäfte, allerdings verkauften sie insgesamt 2,9 Prozent weniger. Sipri begründet dies mit Kürzungen im US-Verteidigungsetat, verzögerten Waffenlieferungen und der Stärke des US-Dollars. Die Verkäufe westeuropäischer Firmen hingegen stiegen nach einem Rückgang 2014 im vergangenen Jahr wieder an, und zwar um 6,6 Prozent. Der Umsatz betrug 95,7 Milliarden US-Dollar (etwa 90 Milliarden Euro). Verantwortlich dafür sei vor allem Frankreich mit umfangreichen Waffenexporten wie zum Beispiel nach Ägypten und Katar, erklärte Sipri.
Auch deutsche Waffenschmieden machten gute Geschäfte. So konnten die drei in den Top 100 gelisteten deutschen Unternehmen ihren Umsatz gemeinsam um 7,4 Prozent erhöhen. Ebenso steigerten russische Rüstungsfirmen ihre Verkäufe: Im Vergleich zu 2014 betrug der Anstieg im vergangenen Jahr 6,2 Prozent. In den Schwellenländern Asiens konnten vor allem Rüstungskonzerne in Südkorea ihre Verkäufe erhöhen, und zwar um 31,7 Prozent. Damit betrug der Anteil des ostasiatischen Landes an den Gesamtverkäufen der weltweit 100 größten Rüstungsfirmen etwa zehn Prozent.