Man könne das Land nicht verstehen, wenn man die Wurzeln der Religionen nicht verstehe und diese Erkenntnis nicht zum Teil der Lösung mache, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Donnerstagabend in Jerusalem. Die Religionsführer müssten vorangehen und den Konflikt gemeinsam überwinden.
"Religionen verbinden mehr als sie trennen", sagte der Minister vor einem Treffen mit Vertretern kirchlicher Organisationen. "Wir müssen das Verbindende stärken." Vor einem Jahr hat das Entwicklungsministerium dazu eine Religionsinitiative gestartet. Ziel sei es, diejenigen zu stärken, die für die Gemeinschaft und Toleranz der Religionen eintreten. Das Entwicklungsministerium fördert entwicklungspolitische Vorhaben der Kirchen mit rund 255 Millionen Euro an Barmitteln pro Jahr. Evangelische und katholische Kirche teilen sich den Betrag.
Im Rahmen seiner dreitägigen Reise durch Israel und die Palästinensergebiete besucht Müller am Freitag zudem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Das Denkmal soll die Erinnerung an die Vergangenheit und ihre Bedeutung für kommende Generationen vermitteln. Der Minister wird einen Kranz in der Gedenkhalle niederlegen.
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Um den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern beizulegen, setzt Deutschland verstärkt auf den Dialog der Religionen.
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