Wichtig sei dabei, "Werte wie Toleranz gegenüber Minderheiten, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau zu vermitteln", betonte Schuster bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden am Sonntag in Frankfurt am Main. Dazu gehöre auch "eine klare Absage an jede Form von Antisemitismus, die Anerkennung des Existenzrechts Israels und die Erinnerung an die Schoah".
Zugleich betonte Schuster, es sei zu hoffen, dass auf allen Ebenen aus Fehlern der Vergangenheit bei der Integration gelernt wurde. "Eine erfolgreiche Integration ist auch für den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land unabdingbar", so Schuster.
Bei der Ratsversammlung äußerte sich auch der Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, zur Flüchtlingsintegration. Die gesellschaftliche und berufliche Integration von geflüchteten Menschen bezeichnete er als "langfristiges Projekt". In Zusammenarbeit mit allen engagierten Partnern könne diese Herausforderung bewältigt werden, sagte Weise, der auch Chef der Bundesagentur für Arbeit ist.
"Gerade in dieser Zeit müssen wir uns vor Augen halten, wie wichtig der Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen ist", erklärte Weise weiter. Der Respekt vor anderen Kulturen sei dabei ein wesentliches Element einer modernen Demokratie.
Wie der Zentralrat erklärte, seien sich die Delegierten der Ratsversammlung und der Behördenchef darin einig, dass die gesellschaftliche Integration der Flüchtlinge derzeit oberste Priorität haben müsse.
Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden in Deutschland. Das Gremium tagt einmal im Jahr und entscheidet über alle Grundsatzfragen der jüdischen Gemeinschaft, wobei die Autonomie der einzelnen Mitgliedsgemeinden höchste Priorität hat. Der Ratsversammlung gehören rund 100 Delegierte aus allen Landesverbänden und den einzelnen Großgemeinden Berlin, München, Frankfurt am Main und Köln an.