Für die 2011 beschlossene Umstellung von der kameralistischen Buchführung, die öffentlichen Verwaltungen eine lange Tradition hat, auf das kaufmännische Rechnungswesen hatte die EKHN ursprünglich mit Kosten von rund neun Millionen Euro kalkuliert. Nach dem von zahlreichen Pannen begleiteten Anlauf zweier Pilotprojekte in Regionalverwaltungen wurde das Budget vor einem Jahr auf 13,5 Millionen aufgestockt. Nun werden weitere 5,9 Millionen Euro erforderlich, zudem plant die Kirchenleitung vorsichtshalber noch eine Reserve von weiteren zwei Millionen ein.
Finanzdezernent Heinz Thomas Striegler bat die Synode für die Kostenexplosion und die Pannenserie um Entschuldigung. "Ja, wir haben Fehler gemacht", sagte er. "Wir haben die Komplexität des Projekts, seine Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe und die Anforderungen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschätzt."
Striegler warb zugleich dafür, denn eingeschlagenen Weg vortzusetzen, denn erhöhe die Transparenz der Finanzen und mache die Kirche zukunftsfähig. Inzwischen sei die Projektleitung ausgewechselt und eine Unternehmensberatung hinzugezogen worden. Eigentlich sollte die sogenannte Doppik bereits 2015 flächendeckend eingeführt werden, nun wird dies frühestens 2019 geschehen.
Synodale beklagten, dass Kirchengemeinden, die von der Versuchsphase betroffen waren, monatelang keine Rechnungen bezahlen konnten und ihrerseits ausstehende Beiträge beispielsweise für Kindergartenplätze nicht eintreiben konnten. Die Software habe nicht funktioniert, Kosten für Schulungen und Mehrheit würden nicht erstattet, außerdem habe es anfangs keine Handbücher mit den erforderlichen Erläuterungen gegeben.