"Der Mann ist Protestant, aber ich glaube, dass er über Grenzen hinweg denken kann", sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und derzeitige Botschafterin für das 500. Reformationsjubiläum 2017 der "Heilbronner Stimme" (Dienstagsausgabe).
Käßmann war selbst kürzlich als mögliche Kandidatin für das höchste Staatsamt im Gespräch gewesen, hatte jedoch erklärt, sie stehe für das Amt nicht zur Verfügung. Als Grund nannte die 58-jährige Theologin in dem Interview: "Jeder muss auch wissen, was er selbst am besten kann und was nicht so gut. Mein Feld ist das Kirchliche und nicht die politische Diplomatie."
Die große Koalition hat sich nach wochenlangem Ringen um die Gauck-Nachfolge auf Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten geeinigt. Mit der Unterstützung von SPD und Union kann der 60-jährige Sozialdemokrat mit einer deutlichen Mehrheit in der Bundesversammlung rechnen, die am 12. Februar 2017 ein neues Staatsoberhaupt wählt. Amtsinhaber Gauck kandidiert aus Altersgründen nicht ein zweites Mal.