Gauck und Käßmann hoffen auf Clinton-Wahl
Bundespräsident Joachim Gauck sieht der US-Präsidentenwahl angespannt entgegen. Margot Käßmann appelliert an US-Bürger, Hillary Clinton zu wählen.
"Beim Blick nach Washington bin ich besorgt", sagte Bundespräsident Gauck im "Spiegel"-Interview im Hinblick auf einen möglichen Wahlsieg des Republikaners Donald Trump. "Wir können nicht sagen, was von einem Präsidenten Donald Trump zu erwarten wäre", zitierte ihn das Nachrichtenmagazin am Sonntag online.
"Das halte ich - zusammen mit vielen Menschen in den USA und bei uns - für ein Problem", sagte Gauck. Die Unberechenbarkeit sei Anlass zur Sorge. Er setze aber darauf, dass die amerikanische Demokratie auch künftig tragen werde. Jüngste Umfragen sagen bei der Wahl am 8. November ein knappes Rennen zwischen Trump und der Demokratin Hillary Clinton voraus.
Auch Margot Käßmann, die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnte vor der "Willkür eines Donald Trump". Sie appellierte in der "Bild am Sonntag" an die US-Bürger, ihre Stimme nicht dem Republikaner zu geben. "Es kann doch nicht möglich sein, dass ein Mann, der sich rühmt, jeder Frau zwischen die Beine fassen zu dürfen, Präsident der Vereinigten Staaten wird!", schrieb die Theologin. "Ein Mann, der meint, Atomwaffen seien nun einmal da, sie einzusetzen."
Eine Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" bestätigte, dass auch zahlreiche Bundesbürger eine starke Belastung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses befürchten, wenn Trump neuer Präsident in Washington wird.