München (epd). Die Mediennutzer müssten Auskunft darüber erhalten können, nach welchen Kriterien dort sortiert werde, sagte Angela Merkel am Dienstag zur Eröffnung der Medientage München. Bereits im Schulunterricht müsse ansatzweise Programmierung gelehrt werden, "damit man versteht, wie Algorithmen funktionieren".
Die künstliche Intelligenz sei eines der Kernthemen der Zukunft, sagte die Kanzlerin. Neben der neuen Technik müsse es aber weiterhin auch um Qualität und Vielfalt gehen. Dies sei für eine kritische und informierte Bürgerschaft unerlässlich. Die fast unübersehbare Zahl an Informationen im Internet biete auch große Chancen für den klassischen Journalismus: Wer die unterschiedlichen Einzelteile zusammensetze und ein Gesamtbild liefere, könne die Nutzer auf Dauer überzeugen und ein Anker werden, sagte Merkel.
Zustand der Medienfreiheit gelobt
Die Bundeskanzlerin lobte den Zustand der Medienfreiheit in Deutschland. "Wir haben Pressefreiheit mit einer der mannigfaltigsten Medienlandschaften der Welt", sagte sie. Ein Blick ins Ausland zeige, dass diese Situation keinesfalls selbstverständlich sei. Merkel würdigte in diesem Zusammenhang den Auslandssender Deutsche Welle (DW), der rund um den Globus gute Arbeit leiste. Die DW wird aus Bundesmitteln finanziert.
Die Medientage München stehen in diesem Jahr unter dem Motto "Mobile & Me - Wie das Ich die Medien steuert". Bis Donnerstag werden sich rund 400 Referenten in etwa 90 Veranstaltungen mit Themen wie Künstlicher Intelligenz und Industrie 4.0, Virtual Reality, Frauen in Medienberufen und Start-ups beschäftigen. Die Organisatoren rechnen mit mehr als 6.000 Teilnehmern. Veranstalter des Kongresses sind unter anderem der Freistaat Bayern und die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM).