Cornelius-Bundschuh dankte den Pfarrerinnen und Pfarrern der badischen Landeskirche für ihren "großen persönlichen Einsatz und ihre geistliche Präsenz". Angesichts gestiegener Arbeitsbelastungen, unter anderem in der Verwaltung, kündigte er auf dem badischen Pfarrertag in Pforzheim am heutigen Montag einen Pfarrbildprozess in der Landeskirche an. Dieser solle mehr Klarheit schaffen über Fragen der Arbeitszeit, der Erreichbarkeit, der Zuständigkeit und über das Verhältnis von Ehrenamt und beruflicher Tätigkeit.
Ziel müsse eine Entlastung sein, die es Pfarrerinnen und Pfarrern erlaube, "mehr Pfarrerinnen und Pfarrer zu sein". Dabei gelte es, für die eigene Frömmigkeit zu sorgen, das Privatleben und den Dienst einerseits zusammen zu halten und zugleich gut zu unterscheiden, sich kollegial gut zu verankern und auch "das Lassen zu üben", sagte Cornelius-Bundschuh. Es gebe jedoch keine einfachen Lösungen "von oben" seitens der Kirchenleitung. Merkmal des Pfarrberufes sei es vielmehr, dass dieser sich selbst steuere und seinen Dienst im Rahmen abgestimmter Vorgaben selbstbewusst, mutig und frei gestalte, so der Landesbischof weiter.
Zugleich äußerte Cornelius-Bundschuh die Hoffnung, dass das Pfarramt bei aller Spezialisierung an den verschiedenen kirchlichen Orten als Pfarramt erkennbar bleibe: "Ob in der Klinik, in der Gemeinde oder der Schule: Menschen sollen wissen, dass ihnen in jeder Pfarrerin und jedem Pfarrer verlässlich eine Person begegnet, die öffentlich für den evangelischen Glauben einsteht."