Neuer lutherischer Bischof für Sibirien gewählt

Neuer lutherischer Bischof für Sibirien gewählt
Alexander Scheiermann ist neuer Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten.

Die Synodalen der flächenmäßig größten lutherischen Kirche der Welt hätten den 49-jährigen Theologen in Omsk mit 18 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen gewählt, teilte die Stiftung Marburger Mission am Samstag mit. Der dreifache Familienvater tritt die Nachfolge des im September gestorbenen Bischofs Otto Schaude an. Die offizielle Amtseinführung ist für den 23. April 2017 in Omsk geplant.

Als Bischof wolle er vor allem neue Mitarbeiter gewinnen und schulen sowie Lösungen für die Finanzierung der Gemeindearbeit und "treue Beter" finden, sagte Scheiermann nach der Wahl. Sein Aufgabengebiet erstreckt sich über neun Zeitzonen und eine Fläche 40 Mal so groß wie Deutschland. Zu seiner Kirche gehören den Angaben zufolge 136 Gemeinden mit russlanddeutschen Wurzeln und rund 5.000 Mitgliedern zwischen dem Ural und Wladiwostok am Pazifik. Das Bischofsamt versehe er als ausgesandter Missionar der Marburger Mission, zu der er seit 2006 gehöre, teilte die Stiftung mit.



Scheiermann wurde in Ljubimowka/Gebiet Omsk geboren. Nach seiner Schul- und Militärzeit reiste der gelernte Schlosser 1988 nach Deutschland aus. Von 1990 bis 1994 studierte er Theologie am Predigerseminar St. Chrischona/Schweiz. Ein Jahr später kehrte er zusammen mit seiner Frau nach Russland zurück. Zunächst war er Praktikant der lutherischen Kirche in Moskau. Danach wirkte er von 1996 bis 1997 als Pastor in Omsk. Zuletzt war er Pastor und Propst in Saratow.