Abschied von Bischof Otto Schaude
Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, hat den verstorbenen Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ural, Sibirien und Fernen Osten, Otto Schaude, als einen "Lehrer des Evangeliums" gewürdigt.
Mit einem Trauergottesdienst in Schwäbisch Gmünd nahmen Angehörige und Vertreter der Kirche am Samstag Abschied von Schaude. Der aus Württemberg stammende Schaude war am 27. September nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben.
Als Bischof stand Schaude seit 2010 der territorial größten evangelischen Kirche der Welt vor, zu der rund 140 Gemeinden und Gruppen von Gläubigen zwischen dem Ural und Wladiwostok gehören. Er pendelte regelmäßig zwischen seinem Wohnort Reutlingen und den verstreuten Gemeinden seiner Kirche. Zuvor war der Pädagoge 17 Jahre lang hauptamtlicher Vorsitzender des Gemeinschaftsverbandes der Altpietisten gewesen.
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Von 1975 bis 1991 leitete er als Rektor die Freie Evangelische Schule in Reutlingen, er war auch Vorsitzender des Evangelischen Schulwerks in Württemberg. Schaude gehörte zudem 24 Jahre lang der württembergischen Landessynode an. Nach Julys Worten hat er sich mit einer "tiefen Christusfrömmigkeit und dem Blick für die Welt" in Kirche und Gesellschaft engagiert.
Der Vorsitzende des Gemeinschaftsverbandes "Die Apis", Pfarrer Steffen Kern, sagte, Schaude habe profiliert den Pietismus in der Kirche vertreten und sich für die Innerkirchlichkeit des Pietismus eingesetzt. Für kirchenpolitische Gegner sei Schaude gelegentlich eine "echte Herausforderung" gewesen. Gleichzeitig habe er sich als "Brückenbauer mit Position und Profil" erwiesen.