Frankfurt a.M. (epd). "Die Romane der diesjährigen Shortlist decken ein breites inhaltliches Spektrum ab, doch sie eint eine starke Bodenhaftung, der unmittelbare Bezug zur beobachteten Realität", sagte der freie Kritiker und Jurysprecher Christoph Schröder am Dienstag in Frankfurt am Main. Die sieben Jurymitglieder hätten insgesamt 178 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2015 und dem 20. September erschienen sind.
Nominiert wurden die Romane von Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016), Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016), André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016), Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016), Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016) und Philipp Winkler: Hool (Aufbau, September 2016).
Nicht in die engere Wahl einbezogen wurden unter anderem die jüngsten Werke von Katja Lange-Müller ("Drehtür"), Sibylle Lewitscharoff ("Das Pfingstwunder"), Arnold Stadler ("Rauschzeit") und Peter Stamm ("Weit über das Land").
25.000 Euro Preisgeld
Erst am Abend der Preisverleihung, am 17. Oktober, erfahren die sechs Autoren im Frankfurter Rathaus Römer, an wen der Preis geht. Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2016 gehören neben Christoph Schröder an: Thomas Andre ("Hamburger Abendblatt"), Lena Bopp ("Frankfurter Allgemeine Zeitung"), Berthold Franke (Goethe-Institut Prag), Susanne Jäggi (Librium Bücher, Baden), Sabine Vogel ("Berliner Zeitung") und Najem Wali (Autor und Kritiker, Berlin).
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" von Frank Witzel das Rennen gemacht.