Schweizer Christen wollen Spaltung überwinden

Schweizer Christen wollen Spaltung überwinden
Vor dem Reformationsjubiläum 2017 haben die evangelische und die katholische Kirche in der Schweiz ihren Willen zu einer engeren Gemeinschaft betont.

Die dritte gemeinsame Klausurtagung habe "erneut bewusstgemacht, dass wir unsere innerchristlichen Spaltungen überwinden müssen, wenn wir Gottes Auftrag entsprechen wollen", zitieren der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) und die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) den Kirchenbundspräsidenten Gottfried Locher am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Dabei helfe "der Blick auf die gemeinsamen Herausforderungen bei der Weitergabe des christlichen Glaubens".

Der Rat und die Bischofskonferenz hatten im Kloster Fischingen am Dienstag und Mittwoch zum dritten Mal seit dem Jahr 2001 gemeinsam getagt. Grundlage war das Dokument "Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision", das der Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) 2013 veröffentlicht hatte. Die katholische Kirche ist zwar nicht Mitglied im ÖRK, an dem Dokument hatten aber katholische Theologen stimmberechtigt mitgearbeitet.



Die Schweizer planen zwei ökumenische Projekte für das Jahr 2017: Am 1. April wollen Reformierte und Katholiken in Zug zusammen an den 600. Geburtstag des Schweizer Schutzpatrons Nikolaus von Flüe und an 500 Jahre Reformation erinnern. Zudem wollen sie sich auf der "Weltausstellung Reformation" in Wittenberg vom 20. Mai bis 10. September gemeinsam präsentieren.

Der Kirchenbund repräsentiert nach eigenen Angaben rund 2,4 Millionen Protestanten in der Schweiz, die Bischofskonferenz knapp 3,3 Millionen Katholiken.

Die evangelische Kirche feiert im kommenden Jahr den 500. Jahrestag der Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt aus Ausgangspunkt der weltweiten Reformation.