Außenministerin Aung San Su Kyi und UN-Generalsekretär Bank Ki Moon eröffneten das Treffen mit mehr als 1700 Delegierten am Mittwoch in der Hauptstadt Naypyidaw. Anwesend waren neben Vertretern des mächtigen Militärs auch Dutzende Kämpfer von 17 der 21 bewaffneten Separatistenbewegungen, die sich in den Grenzgebieten bis heute Gefechte liefern. Hunderttausende Menschen sind vertrieben worden.
"Dieser Prozess hätte schon vor Jahrzehnten stattfinden sollen", sagte Suu Kyi, deren Vater den Minderheiten in dem Vielvölkerstaat 1947 demokratische Rechte versprochen hatte. Kurz darauf wurde er ermordet. Von 1962 bis 2011 regierte das Militär, das das Volk brutal unterdrückte. "Vor uns allen liegt noch ein langer Weg, aber die Richtung ist sehr vielversprechend", meinte Ban Ki Moon. Das viertägige Treffen ist Auftakt zu einem monatelangen Friedensprozess.
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Suu Kyi und ihre Partei Nationalliga für Demokratie (NDL) formten nach einem haushohen Wahlsieg im November im Frühjahr die erste zivile Regierung seit Jahrzehnten. Die Aussöhnung mit den Minderheiten, die mehr Autonomie in einem föderalen Staat fordern, ist eine ihrer Prioritäten. Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des bitterarmen Landes nach Jahrzehnten unter dem Joch des Militärs sei ohne eine Aussöhnung nicht möglich, sagte Suu Kyi.
"Wir wollen nicht, dass unsere Mitmenschen wegen der Kämpfe weiter in Armut leben", meinte N'Ban La, der Vorsitzende der Organisation UNFC, die elf Rebellengruppen vertritt. "Da wir nun eine zivile Regierung haben, wollen wir Lösungen auf dem Verhandlungsweg finden."