Es werde nicht einfach sein, Stammspieler und die Neuzugänge zu verbinden, sagte Leyendecker zum Saisonstart lobte das Engagement von Trainer Thomas Tuchel. Auch die Fans seien gefragt, dem Team Zeit zu geben, appellierte Leyendecker. Siege könne man nicht herbeizwingen, sagte der renommierte Redakteur der "Süddeutschen Zeitung". Leyendecker betonte, dass Fußball nicht alles sei, und Erfolg erst recht nicht. Mit Blick auf die wechselvolle Geschichte der Borussia sagte der 67-Jährige an die Adresse der Fans: "Wer nicht verlieren kann, der geht besser zu den Roten" und meinte damit den Rekordmeister aus Bayern. Mit dem Gottesdienst werde allerdings ein Hoffnungsanker in die Zukunft und die bevorstehenden Begegnungen geworfen.
Die Kirche als Ort, an dem sich BVB-Anhänger versammeln, sei passend, weil hier Menschen ihre Sorgen und Hoffnungen vor Gott tragen würden, erklärte Leyendecker. Der neue Bundesliga-Kalender beginne an einem Zeitpunkt, an dem der liturgische Kalender im Neuen Testament verhaftet sei, aus dem man Kraft schöpfen könne. Der gebürtige Rheinländer Leyendecker hatte 1956 das Endspiel des BVB gegen den Karlsruher SC am Radio mit seinem Vater verfolgt. Seitdem ist er eingeschworener Fan der Schwarzgelben. Die Stadt Dortmund war auch in seiner Berufslaufbahn eine Station, als er Reporter und Redakteur der "Westfälischen Rundschau" war.
Der Journalist stellte angesichts der Rückkehr von Mario Götze zum BVB den Bezug zum Lesungstext vom verlorenen Sohn her. Auch der heute 24-Jährige habe eine Chance verdient, wieder in Dortmund Fuß fassen zu dürfen. Der BVB kenne auch Geschichten einer gefeierten Rückkehr wie etwa der des früheren Spielers und Trainers Siggi Held, der in den 70er Jahren zwischenzeitlich zu Kickers Offenbach gewechselt war. Dieser wurde von dem katholischen Gemeindereferenten Carsten Hauck während des Gottesdienstes willkommen geheißen.
Die evangelische Pfarrerin der Lydia-Gemeinde, Carola Theilig, wünschte sich für die neue Saison spannende Spiele und vor allem Fairness. Niemand dürfe wegen seiner Hautfarbe, Nationalität oder Religion benachteiligt werden.
Zum Ende des Gottesdienst wurde die BVB-Hymne "You'll never walk alone" gespielt, die vor 20 Jahren erstmals aufgeführt wurde. Ein- und Auszug beim Gottesdienst erfolgten mit der BVB-Fahne. Hunderte von Fans sangen dabei "Wir sind alle am Borsigplatz geboren". An die enge Verbundenheit der Dreifaltigkeitskirche mit der Geburtsstätte es BVB hatte Leyendecker während seiner Predigt erinnert.