Köln (epd). Vier von fünf Deutschen sind dafür, eine Vollverschleierung muslimischer Frauen in der Öffentlichkeit ganz oder teilweise zu verbieten. Jeder Zweite (51 Prozent) befürwortet ein generelles Verbot, knapp jeder Dritte (30 Prozent) ein teilweises Verbot etwa im öffentlichen Dienst und in Schulen, wie aus einer am Freitag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage hervorgeht. Prinzipiell gegen ein Verbot der Vollverschleierung sind 15 Prozent der Bürger. Das Institut Infratest dimap befragte im Auftrag des ARD-"Morgenmagazins" am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1.008 Bundesbürger.
Trotz hoher Zustimmung zu einem Burka-Verbot zählen die allermeisten Deutschen die Integration von Flüchtlingen nicht zu den vordringlichen Aufgaben der aktuellen Bundesregierung im letzten Jahr der Legislaturperiode. Als Priorität wünschen sich die Bürger der Umfrage zufolge von der Regierung vielmehr Engagement bei Innerer Sicherheit und Terrorbekämpfung (25 Prozent), Rente und Bekämpfung der Altersarmut (24 Prozent) sowie Bildung und Schule (20 Prozent). Die Integration von Flüchtlingen nennen lediglich zwölf Prozent als vorrangige Aufgabe, gefolgt von Arbeit und Wirtschaft (zehn Prozent) sowie dem Gesundheitswesen (fünf Prozent).