Die Hintergründe waren am Freitagmorgen unklar. Der Chef der Militär-Junta, Prayuth Chan-ocha, erklärte, die Täter wollten verhindern, dass das Land vorankomme. Die Bombenattacken seien ein Versuch, Chaos und Verwirrung zu stiften.
Erst vor wenigen Tagen hatte das Militärregime über eine umstrittene Verfassung abstimmen lassen, die der Armee auch künftig die politische Kontrolle garantiert. Die Bombenattacken begannen einen Tag vor den Feierlichkeiten zum Geburtstag der Königin. Die Junta benutzt das drakonische Gesetz gegen Majestätsbeleidigung vor allem dazu, um politische Gegner mundtot zu machen.
Immer wieder Bombenanschläge
In der Küstenstadt Hua Hin etwa 250 Kilometer südlich von der Hauptstadt Bangkok entfernt waren am Donnerstagabend in einem Bar- und Restaurantviertel in kurzem Abstand zwei Bomben explodiert. Dabei war nach Angaben der Polizei eine thailändische Straßenverkäuferin getötet worden. Fast zwei Dutzend Menschen wurden dabei verletzt, darunter auch Ausländer. Am Freitagmorgen detonierten zwei weitere Bomben in Hua Hin, wobei es erneut einen Toten gab. Hua Hin ist die Sommerresidenz der Königsfamilie.
Hunderte Kilometer weiter südlich explodierte in der Provinz Surat Thani ein weiterer Sprengsatz, bei dem es ebenfalls ein Todesopfer gab. Auch von der Urlauberinsel Phuket und in der benachbarten Provinz Phang Nga wurden am Morgen Explosionen gemeldet. Zuvor war im Verlauf des Donnerstags in der Provinz Trang ein Mensch getötet worden.
Thailand wird immer wieder von Bombenanschlägen heimgesucht. Meistens richten sich diese aber nicht gegen Touristen. Die regierende Junta, die sich im Mai 2014 an die Macht geputscht hatte, behauptet, sie habe in dem politisch zerrissenen Land wieder für Ruhe und Ordnung gesorgt.
Im äußersten Süden Thailands nahe der Grenze zu Malaysia gibt es einen langjährigen Konflikt. In den Provinzen Narathiwat, Yala und Pattani kämpfen muslimische Rebellen gegen den buddhistischen Zentralstaat. Seit Anfang 2004 kamen dabei mindestens 6.500 Menschen ums Leben.