"Wer das fürchterliche Leid der Opfer von Gewalttaten dazu nutzt, um Angst und Hass gegen eine ganze Religion zu verbreiten, befördert ein gesellschaftliches Klima, das die Gewalt noch verschärft", schreibt der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (Juli-Ausgabe): "Der größte Triumph der Fundamentalisten wäre es, wenn sie uns dazu brächten, unser Eintreten für die Religionsfreiheit aufzugeben oder zu schwächen."
Eine "pauschale Abwertung oder Bekämpfung des Islams" sei der falsche Weg, argumentierte der bayerische Landesbischof. Im Gegenteil müsste jene Kräfte im Islam gestärkt werden, die den Konsens über ein friedliches und tolerantes Zusammenleben teilen. Ein Weg sei die staatliche Förderung von islamischem Religionsunterricht. "Durch ihn können muslimische Jugendliche vor fundamentalistischen Abwegen bewahrt werden", so der EKD-Ratsvorsitzende.