Papst Franziskus hat am zweiten Tag seiner Armenien-Reise der Opfer des Völkermordes im Osmanischen Reich gedacht. Das katholische Kirchenoberhaupt betete am Samstag am nationalen Genozid-Mahnmal in der Hauptstadt Eriwan und legte einen Kranz nieder. "Ich bete darum, dass es nie wieder Tragödien wie diese gibt und dass die Menschheit nicht vergisst", schrieb er Vatikanangaben zufolge in das Gästebuch der Gedenkstätte.
In Gegenwart des Oberhaupts der apostolisch-armenischen Kirche, Katholikos Karekin II., und des Präsidenten des Landes, Sersch Sargsjan, traf er mit Nachkommen von Überlebenden des Genozids zusammen. Diese waren auf Anordnung von Papst Pius XI. zeitweilig in der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo beherbergt worden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Franziskus die Massaker an den Armeniern bei einer Messe im Petersdom als "ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Die Türkei hatte daraufhin ihren Botschafter beim Heiligen Stuhl nach Ankara einberufen.
Zwischen 1915 und 1918 wurden im damaligen Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier und Angehörige anderer christlicher Minderheiten getötet. Papst Franziskus hält sich noch bis Sonntag in Armenien auf.