Die Frankfurter Bibelgesellschaft (FBG) präsentiert zu ihrem 200. Jubiläum bis zum 30. Dezember 2016 im Bibelhaus Erlebnis Museum die Sonderausstellung "fremde.heimat.bibel". Die Ausstellung zeigt in sechs Video-Interviews beispielhaft die Geschichten von Christinnen und Christen, die aus Äthiopien, Indonesien, Kenia, dem Kongo, Südkorea und Nigeria nach Frankfurt gekommen sind – mit der Bibel in ihrer Muttersprache im Gepäck. Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Lesungen und Stadtspaziergängen.
Zu den Frankfurtern, die ihre persönliche Geschichte mit der Bibel erzählen, gehört zum Beispiel Prinz Asfa-Wossen Asserate, ein Mitglied der ehemaligen Herrscher-Familie von Äthiopien. In der Ausstellung ist sein persönliches Exemplar eines äthiopischen Gebetsbuches zu sehen. Eine weitere Interviewpartnerin ist Tinur Siahaan, die 1972 als angeworbene Krankenschwester aus Indonesien nach Deutschland kam. Sie stammt aus dem überwiegend christlichen Volk der Batak. Präsentiert werden die Interviews in interaktiven Video-Installationen.
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Die Gespräche führten Jugendliche aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Die Ausstellung zeigt zudem die Verbindung zu Martin Luther und der Reformation, die Ausgangspunkt der Bibelübersetzung in die Volkssprachen war.
Im 19. Jahrhundert griffen Bibelgesellschaften dies dann auf und übersetzten und verbreiteten die Bibel auf allen Kontinenten. In "fremde.heimat.bibel." illustrieren wertvolle Bibelausgaben und Jubiläumsmedaillen aus 400 Jahren Reformations-Feierlichkeiten die Bedeutung der Bibel als Leitmedium der Buchgeschichte. Darüber hinaus wird auch die Geschichte der 1554 gegründeten französisch-reformierten Gemeinde Frankfurts erzählt.
Die Frankfurter Bibelgesellschaft wurde 1816 im Römer als erster kirchlicher Verein der Mainstadt gegründet. Damit begann dort die systematische Verbreitung der Heiligen Schrift. Die FBG entstand wie andere Gesellschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Initiative der "Britischen und ausländischen Bibelgesellschaft". Von Anfang an war die Bibelgesellschaft dabei ökumenisch ausgerichtet. Gründungspräsident war der Senator und Bibelübersetzer Johann Friedrich von Meyer.