Gauck erinnert an sowjetische Weltkriegs-Opfer

Gauck erinnert an sowjetische Weltkriegs-Opfer
Zum 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion hat Bundespräsident Joachim Gauck an die Opfer des NS-Vernichtungsfeldzugs erinnert.

Berlin (epd). "Kein Land hat im Zweiten Weltkrieg so große Opfer gebracht wie die Sowjetunion: Fast 27 Millionen Menschen verloren ihr Leben", erklärte Gauck am Mittwoch in Berlin. "Hitler und seine Schergen, unterstützt von zahllosen Deutschen, wollten die Vernichtung der Sowjetunion, die Versklavung ihrer Bürger und die Ausbeutung des Landes."

Zahllose Zivilisten, kommunistische Funktionäre, Sinti und Roma und Psychiatriepatienten seien ermordet worden, führte der Bundespräsident aus. Zudem habe mit den systematischen Massakern an Juden der Holocaust begonnen, ergänzte er. "Millionen Soldaten fielen auf beiden Seiten."

Rote Armee besiegte Hitler-Deutschland

Der Bundespräsident hob die Rolle sowjetischer Soldaten beim Sieg der alliierten Truppen über Hitler-Deutschland hervor. "Sie haben ihren Erfolg mit ungeheuren Verlusten bezahlt." Das grauenhafte Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen liege in Deutschland bis heute "noch weitgehend in einem Erinnerungsschatten". Auch wenn beim Vormarsch der Roten Armee neues Unrecht begangen worden sei, "ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Völker der Sowjetunion einen großen, unersetzlichen und unvergesslichen Anteil am Sieg über den Nationalsozialismus hatten", unterstrich Gauck.

Der historische Rückblick auf den Vernichtungsfeldzug zeige, "wie kostbar die Antwort ist, die Europa auf Krieg und Vernichtung entwickelte", schloss Gauck: "Unsere europäische Völkergemeinschaft beruht auf der Zusammenarbeit von Gleichberechtigten." Konflikte würden in dieser Gemeinschaft auf friedliche Weise ausgetragen.