Lütz: Gottesfrage für die Zukunft des Christentums entscheidend
Die Frage nach der Existenz Gottes ist nach Ansicht des Kölner Theologen und Psychiaters Manfred Lütz entscheidend für die Zukunft des Christentums in Deutschland.
"Das Problem der Kirchen ist, dass viele Menschen nicht mehr an Gott glauben", sagte Lütz am Donnerstagabend auf dem Jahresempfang der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland in Bonn. Die Christen müssten mehr über Gott sprechen und man müsse ihnen den Glauben mehr anmerken, forderte der Bestseller-Autor in seinem Gastvortrag "Die Frage nach Gott heute".
Hinter den großen gesellschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre wie über Hirnforschung und Sterbehilfe habe sich immer die Gottesfrage gestellt, sagte Lütz. Entscheidend sei, über Gott nicht nur in Theologensprache zu reden. Die Kirchen müssten allgemeinverständlich über die Frage nach der Existenz Gottes sprechen: "Alles Wichtige kann man auch in normalem Deutsch sagen."
Mehr zu Gott
Lütz äußerte die Hoffnung, dass das geplante Panorthodoxe Konzil trotz aller Schwierigkeiten fruchtbar sein möge. Auch beim Zweiten Vatikanischen Konzil der Katholischen Kirche habe es Widerstände gegeben, die überbrückt worden seien. Das Panorthodoxe Konzil soll vom 19. bis zum 26. Juni, dem orthodoxen Pfingstfest, auf Kreta stattfinden. Zuletzt hatten mehrere orthodoxe Kirchen die zu liberale Ausrichtung kritisiert und teilweise mit einem Rückzug gedroht. Das Konzil wäre die erste gesamtorthodoxe Versammlung seit mehr als einem Jahrtausend.