"Wir müssen dafür sorgen, dass die Nächstenliebe als Grundlage unserer Kultur gestärkt wird", sagte Bedford-Strohm am Montagabend dem Evangelischen Pressedienst (epd) vor dem Hintergrund eines nach einer Prügelattacke in Bonn gestorbenen 17-Jährigen. Gewaltpräventionsprogramme, in denen soziale Kompetenz geschult werde, seien ein wichtiger Baustein. Gerade in den Schulen müssten solche Akzente viel intensiver gesetzt werden.
"In der Sorge um ein gewaltfreies Miteinander stehen wir als Gesellschaft alle gemeinsam in der Verantwortung. Das bezieht natürlich auch die Kirchen ein", sagte der Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof. "Wo Menschen alleingelassen werden, Abwertung und Demütigung erfahren, stauen sich Hass und Frustration an. Das kann in Gewalt münden", warnte der Theologe.
Der 17 Jahre alte Niklas P. war am 7. Mai im früheren Bonner Diplomatenviertel Bad Godesberg angegriffen und durch Schläge so schwer verletzt worden, dass er eine Woche später starb. Der 20-Jährige mutmaßliche Haupttäter sitzt in Haft. Nach weiteren Beteiligten wird gefahndet.
Bedford-Strohm wünscht sich mehr Gewaltprävention in Schulen
Foto: dpa/Maja Hitij
Briefe und Kerzen stehen in Bonn an der Stelle, an der der später verstobene Niklas P. von Schlägern attackiert wurde.
Bedford-Strohm wünscht sich mehr Gewaltprävention in Schulen
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wirbt für mehr Prävention gegen Jugendgewalt.
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