Die katholische Kirche und ihre Ehrenamtlichen würden weiter engagiert dafür eintreten, dass das Evangelium von der Barmherzigkeit die Kultur prägt, sagte Marx am Sonntag im Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Leipziger Augustusplatz. Indirekt wies er in seiner leidenschaftlichen Predigt auch Kritik der AfD an der Flüchtlingshilfe der Kirchen zurück.
"Es kann keine Gottesverehrung mehr geben in unserer christliche Perspektive, ohne den Menschen in den Blick zu nehmen", sagte Marx. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bezog sich auf das Katholikentagsmotto "Seht, da ist der Mensch". Es sei eine Verkürzung des Evangeliums, wenn man versuche "auszugrenzen, Mauern zu bauen, den Blick auf alle Menschen zu verlieren, nur um die eigene Identität zu kreisen, nur Sorge darum zu haben, wie es mit uns weitergeht", sagte Marx.
Die Prinzipien von Nächstenliebe und Barmherzigkeit würden von den Kirchen in die Politik eingebracht, sagte Marx. Die Kirchen könnten daran nicht rütteln. Das Evangelium werde nicht abhängig gemacht von Stimmungs- und Meinungsumfragen, sagte Marx.
Marx: Keine Abstriche an Barmherzigkeit
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Zum Abschluss des 100. Deutschen Katholikentags hat der Münchener Erzbischof Reinhard Marx zu einer menschlichen Flüchtlingspolitik aufgerufen.
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