Schwaetzer: Schicksal des einzelnen Flüchtlings sehen

Schwaetzer: Schicksal des einzelnen Flüchtlings sehen
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat in der Flüchtlingsdebatte dazu aufgerufen, das Schicksal der einzelnen Schutzsuchenden nicht aus dem Blick zu verlieren.

"Es gibt gar nicht die Flüchtlingskrise, es gibt nicht die Massen, es gibt nicht die Schwemme, sondern es gibt immer nur Aishe und Achmed - oder wie auch immer sie heißen", sagte Schwaetzer auf der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Mittwoch in Leipzig.

Es sei Aufgabe der Christen, das Schicksal des Einzelnen zu sehen und gegen Hartherzigkeit oder Egoismus in der Öffentlichkeit vorzugehen, sagte Schwaetzer weiter. Den Christen komme die Rolle zu, "die Botschaft der Nächstenliebe in unsere Gesellschaft hinein zu sprechen und sie sichtbar zu machen". Und in der Flüchtlingshilfe, so betonte Schwaetzer, "sind uns Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslime gleichermaßen anvertraut".



Die Präses dankte den vielen Helfern, die sowohl in christlichen Organisationen wie der Caritas oder Diakonie, als auch in den einzelnen Gemeinden zu finden seien. Gleichzeitig forderte Schwaetzer ihre Zuhörer auf, weiter "in Wort und Tat" und jederzeit gegen jede Art von Menschenfeindlichkeit in der Debatte einzutreten - auch wenn dies oft mühsam sei.

Zur Vollversammlung des ZdK waren rund 200 Teilnehmer nach Leipzig gereist. Vor der Eröffnung des 100. Deutschen Katholikentags in Leipzig am Mittwochabend lobte Schwaetzer die Kraft der Laienbewegungen in der katholischen Kirche und gratulierte zum Jubiläum. Zugleich lud sie dazu ein, das Reformationsjubiläum 2017 auch ökumenisch zu begehen.