Ein runder, schwebender Altar, Lichtinstallationen in Lila, purpurfarbene Blumen – die evangelische Kirche lädt Besucher des Hessentages in Herborn in einen „PurPurDom“ ein. „Der PurPurDom soll eine Oase für die Besucher werden, in der man verweilen kann und Ruhe findet“, sagte die Projektleiterin Pfarrerin Jutta Becher am Mittwoch in Herborn.
Der „PurPurDom“ ist ein rundes, vier Meter hohes Festzelt, das die Kirche bei einem Zeltverleih ausgeliehen, innen aber ästhetisch anspruchsvoll gestaltet hat. Die Farbe Purpur, die sich früher nur die Reichsten leisten konnten, taucht in verschiedenen Facetten auf: beim Licht, bei den Blumen hinter dem Altar, beim Bühnenvorhang. Man wolle damit die „Kostbarkeit des Lebens“ ausdrücken, erklärte Becher. Die Kirche habe bei der Gestaltung sehr auf Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geachtet: Die Blumen stammten aus fairem Handel, der Teppichboden werde wiederverwendet, Glasröhrchen mit den Blumen würden von Gummibändern aus Naturkautschuk gehalten, die Blumenerde sei torffrei.
Eine Ecke im „PurPurDom“ dient als „Gruß- und Kuss-Station“, wo Besucher Botschaften und Wünsche hinterlassen sowie Selfies mit dem Handy machen können. Auf der Bühne treten während des gesamten Hessentags Musiker, Sänger und Künstler auf, darunter das Erste Allgemeine Babenhäuser Pfarrer(!)Kabarett und der frühere Eurovision-Song-Contest-Teilnehmer Max Mutzke. Der evangelische Pfarrer Wolfgang Weinrich und die Sängerin Eva Lind laden zu einer musikalischen Lesung ein, deren Erlös der Hilfsaktion „Gitarren statt Gewehre“ von Brot für die Welt zugutekommt.
Der „PurPurDom“ werde nur für den Hessentag aufgestellt, sagte Weinrich, der die Kommunikationsprojekte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau verantwortet. „Nach zehn Tagen bauen wir alles wieder ab.“ Die evangelische Kirche ist zum 14. Mal bei Hessentagen dabei und hat schon eine Rosenkirche, eine Traumkirche, eine Wasserkirche und einen Sternendom gestaltet. Der Hessentag in Herborn dauert vom 20. bis zum 29. Mai. Die Stadt rechnet mit 700.000 Besuchern.