Im Jahr 2010 hatte noch jeder zweite Befragte (49 Prozent) der Aussage des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zugestimmt, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Das Institut Infratest dimap befragte im Auftrag des WDR am 2. und 3. Mai telefonisch 1.003 Bundesbürger.
Besonders groß ist die Ablehnung des Islam bei den Anhängern der rechtskonservativen AfD, in deren Parteiprogramm der Satz steht: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Dieser Aussage stimmen 94 Prozent der AfD-Parteigänger zu. Eine Mehrheit von 58 Prozent der Deutschen meint, die etablierten Parteien CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP kümmerten sich nicht ausreichend darum, dass Sorgen und Bedenken gegenüber dem radikalen Islam ernst genommen werden. Zufrieden mit den etablierten Parteien zeigten sich in dieser Hinsicht 38 Prozent der Befragten.
Gespalten sind die Deutschen in der Frage, ob wegen der Flüchtlinge der Einfluss des Islam in Deutschland zu stark wird. Diese Sorgen haben laut Umfrage 52 Prozent, 47 Prozent haben diese Sorge nicht. Weniger stark verbreitet ist die Befürchtung, die Flüchtlingszuwanderung könnte die Art und Weise des Zusammenlebens in Deutschland zu stark verändern: Diese Sorge äußerten 44 Prozent der Befragten, aber 54 Prozent haben diese Befürchtung nicht.
Relativ groß ist derzeit die Furcht vor einem islamistischen Terroranschlag in Deutschland. Dass es dazu kommen wird, befürchten fast drei von vier Deutschen (72 Prozent), jeder Vierte (25 Prozent) hat keine Angst vor einem Anschlag. Die Umfrage wurde für die Talk-Sendung "Ihre Meinung" in Auftrag gegeben, die am Donnerstagabend ausgestrahlt wird.